G+F beim RSV05: übers Dribbeln zum Passspiel

Die Spielfähigkeit im Fußballsport entwickelt sich bei Kindern vor allem in der kultivierten Selbsttätigkeit und im freudvollen Erleben des Augenblicks – letztlich ist das spieltechnische Vermögen eine Frage der Anzahl motivierter Ballkontakte.

Entsprechend organisieren wir im Training eine hohe Zahl motivierter Ballkontakte. Hier helfen Kleingruppen bei allen Formen von Gleichzahlspielen. Im 3:3 erhöht sich die Ballkontaktzahl gegenüber einem 6:6 pro Zeiteinheit um das Doppelte, ebenso deutlich wirkt sich ein “Bolzverbot” aus, das die Kinder “kultiviert führen soll” mehr Ballkontrolle mittels Dribbling und Passspiel auszuüben –  verstärkt durch die Kultivierung sinnvollen Freilaufverhaltens. Hieraus ergibt sich unser spielnahes Techniktraining. Der Kontaktzahl förderlich ist auch das Eindribbeln statt Einwerfen sowie das Andribbeln des Torwartes statt eines weiten Abschlages. Beim Üben (lediglich verstanden als Impulse zum 1×1 im Bewegungslernen) helfen zur Kontaktzahlerhöhung vor allem zwei Organisationsformen: “alle zeitgleich” oder “in kleinen Gruppen ohne lange Warteschlangen”.

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Ein kultivierter Ballspieler-Algorythmus fördert intuitive Kreativität

Überdies ermöglicht ein kultivierter Ball-Algorythmus das Spiel-Lernen für den Einzelnen in der so wichtigen Selbsttätigkeit: Passen, Dribbeln, 1:1 gelten in unseren Vermittungskonzept immer als erlaubt und richtig, solange nicht planlos “gebolzt” wird. Dies ist fundamental für intuitives Spielhandeln. Bei starken und konstanten Übertreibungen kann auch mal lenkend eingegriffen werden. Nicht, dass ein Spieler z.B. immer nur abspielt, was “schlimmer” ist, als wenn ein Spieler immer nur dribbelt. Das Passen ist allen Fußballern sehr leicht und jederzeit später noch zu vermitteln, wohingegen das Dribling mit 1:1 ohne eine hohe Quote an Vorerfahrungen nur schwerlich “nachgeholt” werden kann.


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Momente des Augenblicks gilt es ebenso zu tragen wie eine langfristige Könnensentwicklung

In allen zukünftigen Teams stehen auf allen Niveaustufen Spaß am Spiel in der Gemeinschaft mit Gleichgesinnten und Freunden, Geselligkeit aber auch Lernen, Könnensentwicklung, gesunder Ehrgeiz und Abenteuer („Wie wird das Spiel für mich und für uns laufen?“) im Zentrum der Freizeitgestaltung. Hinzu kommt das Erleben des Augenblickes und Motive der langfristigen Könnensentwicklung – individuell und mannschaftlich. Sie stehen in Wechselwirkung und bieten somit zwei sehr gute Ansatzpunkte, die sportpädagogisch im Vereinsfußball mit dem Verband getragen werden müssen.

Hier scheint es derzeit in Mode zu sein, den ersten Punkt erheblich zu unterschätzen. Würde man im Training und Wettkampf nur 2:2  – und dann auch noch ohne Torwart spielen, mag das für die Kontaktzahlerhöhung vorteilhaft sein. Es würde unweigerlich die Frage der Kinder kommen “Wann spielen wir endlich richtig?”

Sportwissenschaftlich fundierte Inhaltslogistik der Spielfähigkeitsvermittlung

Die Kinder lernen beim RSV05  das Fußballspielen von den Bambinis (4-5) über die G-Jugend (5-7) bis zur F-Jugend (7-9) in erster Linie über die Schulung ihrer Dribbelgeschicklichkeit. In Verbindung mit der Schulung des Freilaufverhaltens können sie in kleinen Gleichzahlspielen ihre Zusammenspielfähigkeit hervorragend im Spielgeschehen entwickeln. Kurze, ausgewählte Pass- und Dribbelübungen, die in der Jahresplanung systematisch aufeinander aufbauen, setzen dabei wichtige helfende motorische Impulse.

Die dezent angeleiteten Gleichzahlspiele bilden aber stets den Hauptteil einer jeden Trainingseinheit. Hier kommt auch das Passspiel nicht zu kurz: denn um einen erfolgreichen Pass spielen zu können bedarf es ja der Dribbelgeschicklichkeit des Ballspielers und ein “passendes” Freilaufvermögen seiner Mitspieler, auf das im Jahresverlauf systematisch eingegangen wird: “verteilen”, “Freilaufen wo Platz ist”,  “dahin, wo er auch abspielen kann”, “breit machen”, “auf Lücke”, “Aus dem Deckungsschatten” usw… kann mit der Zeit Schritt für Schritt in Schemata-Übungsformen differenziert werden.

“Zusammen mit der Einführung des  ‘Bolzverbotes’ werden die Kinder angeleitet bzw, ermutigt, solange mit dem Ball zu dribbeln bis sie gut abspielen oder aufs Tor schießen können.”

DENN: ohne Dribbelfähigkeit gibt es keine erfolgreichen Pässe oder Torschüsse, weil die Gegner sich  absichtlich in den Weg stellen! Es ist ist eine spielimmanente Logik. In einer wissenschaftlichen Untersuchung konnte zudem gezeigt werden, dass das Erkennen von Dribbelsituationen für Anfänger erheblich schwerer zu bewerkstelligen ist als eine Passmöglichkeit oder Torschussmöglichkeit zu erkennen und daher forciert entwickelt werden darf.

Allgemeine Lauf- und Ballschicklichkeitsübungen …

… stehen in jeder Trainingseinheit auf dem Programm und helfen den Kindern ihre Koordinationsfähigkeiten weiter zu entwickeln.

Gemeinsam Spielleistungen erbringen – “Sehen und gesehen werden”

Der Selbstzweck des erlebten Augenblicks – sowohl individuell als auch gemeinschaftlich ist für die Kinder die Triebfeder ihrer Weiterentwicklung ebenso ihr Wunsch und ihre Vorfreude etwas gut zu können und es “der Welt” zu zeigen: Mama, Papa, Geschwistern, Freunden, Trainern “Guck mal, so?”, Mitspielern, sich selbst, Gegenspielern, Zuschauer. Der Spaß am gemeinschaftlichen Fußballspielen steht dabei natürlich im Vordergund. Deshalb wird  im Training und Wettkampf auf eine angehme Lernathmosphäre sehr großen Wert gelegt.

Um „gemeinsam erbrachte Spielleistungen“ geht es letztlich auch im Kinderfußball auf allen Niveaustufen – weil das Spiel als Ganzes für alle Beteiligten letztlich genau davon lebt. Sollen Kinder mit möglichst viel Spielfreude in ihrer Selbsttätigkeit die allgemeinen Spielhandlungen (Pass, Dribbling, 1:1) gleich gewichtet und dadurch experimentierfreudig und kreativ erlernen können, bedarf es Lerngruppen bzw. Mannschaften mit weitgehend ausgeglichenen Spielerkadern, damit auch die „Ängstlicheren“ mutig ins Dribbling gehen können und „Überflieger“ das sinnvolle Passspiel kindgerechter erlernen.

Entwicklung der Lerngruppenstruktur beim RSV05

Damit die Kinder möglichst lange – ohne alljährliche Unterbrechungen – zusammen Fußball spielen können, strukturieren wir bereits im G-Jugendbereich unsere Mannschaften und Spielgruppen einerseits nach Jahrgängen und gleichzeitig nach Spielvermögen. Eine Freundschaften und Termine erhaltende Durchlässigkeit wird gleichwohl ermöglicht.

Nachfragen und Anmeldungen bitte an:
Ralf Tarant, M.A. Sport/Pädagögik/Publizistik
0177/4757991 richten.
Am besten per Mail an tarant@gmx.de

P.S.
Es ist möglich einfach so vorbeizuschauen und mitzumachen – auch ohne vorherige Vor-Anmeldung. Wenn es dann nach 2-3 mal gefällt, können Sie dann über einen vereinsbeitritt entscheiden.

Am Ende der G-Jugendzeit habe fast alle Kinder schon einmal ein Spiel in Trikots absolviert. Die G1 ist da schon mitten im Wettspielbetrieb und zeigt Jahr für Jahr, dass Kinder auch in dieser Altersklasse schon schönen Jugendfußball aufs Parkett bringen.

Hier ein Foto vom Einstieg in die Feldspiele beim JuTu 4you 2015 … ” aber eine Frage hätte ich da noch”

Archivbild 2008er


Archivbilder 2007er

Ein halbes Jahr zuvor beim ersten Hallenturnier:

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