Zum Talentbegriff

“Was ist für uns ein Talent?
Woran erkennen wir ein Talent?”

Talent ist, was es mit seiner/ihrer ganzen Persönlichkeit zu einem bestimmten Zeitpunkt mitbringt (mit anderen Worten: wieviel Talente er auf die Waage legt; Talent = altgr. Geld-+Gewichtseinheit). Talent stellt quasi die Basis dar, auf der alle Maßnahmen (Training, psychologische, pädagogische) wirkend zur Entwicklungsförderung in der Sebst-Tätigkeit des Spielers beitragen.

Folglich wird angenommen, dass sich Talent auch verändert.
Insbesondere z.B. nach der Pubertät, wenn die Muskelkraft-Entwicklung als leistungsbestimmendes Faktum/Talent neu/enorm hinzukommt und die Geschicklichkeit aus dem E- und D-Jgd.-Bereich zunehmend ergänzt/verdrängt.

z.B. einige im D-Jugendbereich noch führende verspielte Offensivspieler, landen später im Herrenbereich nicht selten in niedrigeren Klassen (z.B. Kreisliga bzw. Landesliga) als die spätentwickelten, disziplinierten und trainingsfleißigen Kraftpakete im Defensivbereich (z.B. Bezirksoberliga bzw. Profibereich).

Entsprechend bieten wir individuell konzipierte Überholspuren an (z.B. mannschafstübergreifendes Fördertraining, entsprechendes Gasttraining in anderen RSV05-Teams, Überholspuren in unteren oder höheren Teams)

Eine ganz andere,
aber nicht weniger zielführende Alternativ-Definition/Verständnis (im GT angeregt von Prof. Herbert Hopf, Göttingen), hinter der auf den zweiten Blick viel mehr Bedeutung steckt als es auf den Ersten Blick vielleicht erscheint,  heißt:
“Ein Talent ist, wer Spaß hat”

Talentförderung beim RSV05 meint,
Rahmenbedingungen zu bieten, in denen sich das Kind mit seinen vorhandenen Talenten – sportpädagogisch systematisch unterstützt – selbsttätig weiterentwickeln kann.

Ein Fußball-Talent definiert sich im RSV05-Basisbereich zu einem Zeitpunkt
zuvorderst nach folgenden Kriterien:

1) In seiner Bewegungsschnelligkeit/Geschicklichkeit als physiologische Basis seiner Handlungsschnelligkeit plus Genauigkeit/Richtigkeit: das dritte Standbein der Handlungsschnelligkeit ist das situationsadäquate Antizipationsvermögen
2) Durch sein Durchsetzungsvermögen im Zweikampfverhalten (off.+def.)
3) In seiner Dribbel/Fintengeschicklichkeit
4) Ehrgeiz, Spiel- und im wahrsten Sinne Einsatz- und Bewegungsfreude als kontinuierliche Basis der Weiterentwicklung (Ohne Einsatz und Tatendrang kein Gewinn z.B. an zentralen Spielerfahrungen!)
5) Durch seine Lernfähigkeit in kleinen (Trainingseinheit) oder größeren Zeiteinheiten (ca. 1/2 Jahr-1 Jahr)
6) Funktionale Kreativität in Spiel- und Bewegungshandlungen zur Lösung von Spielsituationen (z.B. wenn es ein Spieler immer wieder schafft, für mich überraschende Spielhandlungen zu kreieren, die sogar besser sind als ich situationsadäquat das Spiel gelesen habe und erwartet hätte.
7) Spiel- bzw. wettkampfimmanente Selbstorganisation all seiner Fähigkeiten und Fertigkeiten

Verhalten und Charaktereigenschaften sind im Basisbereich keine Auswahl-Kriterien, da sie in unserer optimistischen Konzeption erst mal grundsätzlich als entwickelbar verstanden werden. Gleichwohl ist sozialverträgliches Verhalten und Charakter natürlich Voraussetzung dafür, sich langfristig in einer sozialen Gemeinschaft einzufinden.

(Auszug aus dem RSV05-Trainerhandbuch, formuliert von Ralf Tarant)

Viele Fußball-Talente auf einem Bild:
Unsere 2005er als U10 und 2004er als U11 wurden in der HKM 2014/15 Hallenmeister und Vize – inkl. 13 Auswahlspieler.
12 Kinder aus den beiden Teams haben beim RSV05 angefangen und sechs Kinder kamen zwischen F+G von anderen Vereinen zum RSV05.

Der ein oder andere wird seinen Weg in die NFV-Auswahl oder BL-Leistungszentren finden (gepostet 2015). Tatsächlich Gelungen ist dies aktuell lediglich Noah Mutanda (Schalke 04, Westfalenauswahl) und Bastian Fiedler (Eintracht Braunschweig) – gepostet 2021.