Stadtradio Göttingen 107,1: Interview zum Jugendfußball beim RSV Göttingen 05 – hier jetzt verschriftlicht

Kinderreporter der Medienwerkstatt beim Stadtradio Göttingen riefen diese Woche im Vereinsheim des RSV Göttingen 05 zur Trainingszeit der G4  an.  Neben dem hauptamtlichen Sportpädagogen des RSV Göttingen 05, Ralf Tarant, erklärten sich auch Ole und Leander (s.u.) bereit – natürlich nach Zustimmung ihrer Eltern – den wirklich interessanten Fragen der Nachwuchsjournalisten Rede und Antwort zu stehen.
Nähere Infos zur Medienpädagogik im Stadtradio? Hier klicken.

Die G4 des RSV Göttingen 05

Hier das verschriftlichte Interview, plus kenntlich gemachte Ergänzungen:

Können Sie sich kurz vorstellen?
Als Sportwissenschaftler bin ich seit 12 Jahren hauptamtlicher Sportpädagoge, also sozusagen als „Profitrainer“ im Jugendbereich des RSV Göttingen 05 angestellt. Bin hier aber nicht nur als Jugendtrainer tätig, sondern unterstütze die RSV05-Jugendtrainer, kümmere mich um PR, um unsere Homepage rsv05.de, um Sponsoren und biete auch in Schulen und Kindergärten  „Fußball-AG’s“ an.

Seit wann gibt es den Verein?
Seit 1905 besteht der 1.SC Göttingen 05 und seit 1909 der RSV Geismar 09. Diese beiden traditionsreichen Göttinger Vereine haben sich 2005 zusammengeschlossen. Der 1.FC Göttingen 05 (als Nachfolgeverein des eher leistungssportlich orientierten 1.SC Göttingen 05) – und der eher breitensportlich orientierte RSV Geismar 09.

Warum der Name RSV 05?
„RSV“ heißt Rasensportverein und war das Markenzeichen vom RSV Geismar.
„05“ als Gründungsjahr war das Markenzeichen von Göttingen 05.
Der vollständige Vereinsname heißt „RSV Geismar – Göttingen 05 e.V.“,
offizielle Verkürzung: „RSV Göttingen 05“
Die Abkürzung von der Abkürzung: „RSV05“

Wieviele Mitglieder hat der Verein?
Ca. 1000, davon mehr als die Hälfte Kinder und Jugendliche.

Wie würden sie ihren Verein jemanden beschreiben, der Sie nicht kennt?
Wir bieten für alle fußballinteressierten Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen – ALSO in allen Altersklassen auf allen Könnensgruppen passende Fußballmannschaften an
(von „Anfängern“ im Kindergartenalter bis hin zur Oberliga-Herren).

Ergänzung:
Wir haben eine der größten Jugendabteilungen Niedersachsens und sind sowohl breiten- also auch leistungssportlich ausgerichtet: 34 Jugendteams im RSV05 plus 6 Jugendteams als Stammverein des neu gegründeten Jugendfördervereins Göttingen, dem wir unsere höherklassigen A-B und C-Jugendteams „überschrieben“ haben, damit sich langfristig in Göttingen wieder höherklassiger Fußball entwickeln kann.

Wer kommt  zu Ihnen und warum?
Anfänger im Kindergartenalter, weil sie hier mit Gleichaltrigen in angenehmer Lern- und Spielumgebung Fußball kennenlernen können und neue Freunde finden können.Fortgeschrittene im Schulalter weil sie hoffen, bei uns vielleicht etwas mehr zu lernen als in einer anderen Mannschaft – Jeder hat da so seine eigenen Gründe.

Gibt es bestimmte Werte, die sie den Kindern und Jugendlichen vermitteln?
Wie in Kindergärten und Schulklassen allgemeine Werte wie gegenseitige Anerkennung und Achtung, dass man einem anderen nichts antut (was man auch selber nicht angetan bekommen möchte). Es geht also um Fairness untereinander – unhabhängig vom Können.
Auf Spiel und Training bezogen z.B. kein absichtliches Foulspiel, kein anmeckern, keine Beschimpfungen, gewinnen und verlieren können ohne deswegen andere zu ärgern, Anfeuern ohne andere auszubuhen – sich im Spiel untereinander zu helfen und sich aufzumuntern. Fußballerisch geht es vor allem um die Entwicklung von Kreativität (Einfallsreichtum) und Selbstbewusstsein, wo wir zu beitragen wollen.

Was macht man im Training?
Viel Spielen – kurzes, konzentriertes Üben –  Laufgeschicklichkeit: Kleine Gleichzahlspiele (meist 3:3, in denen alle Spielteilnehmer ungefähr gleich stark sind), um über viele Ballkontakte viel zu lernen (Techniken wie Dribbeln, Finten, Freilaufen, Passen, Schießen), Das Technik-Lernen wird zudem durch gezielte Übungen verbessert.Auch gibt es Spiele in größeren Gruppen 5:5, 7:7, 9:9, 11:11 um mannschaftstaktische Angelegenheiten wie das Positionsspiel altersangemessen zu vermitteln. Und natürlich legen wir Wert auf Laufgeschicklichkeit und Laufspiele – denn ohne Laufen kann keine Mannschaft Fußball spielen.

Was lernt man im Verein, was man auf dem Boltzplatz nicht lernt?
Gute Frage: Eigentlich nichts – aber man lernt alles, was zum Fußball dazugehört, doch schon etwas besser und fachmännischer: vor allem Mannschaftstaktik und Technikschulung – zudem geht es im Trainingsspiel oft etwas gerechter zu als auf dem Bolzplatz, wo manchmal nur das Recht des Stärkeren zählt. Aber bei Euren vielen Terminen ist es auch nicht immer leicht, zur selben Zeit Kinder zu finden, die mit auf den Bolzplatz gehen. Im Training sind immer genügend gleichaltrige Mitspieler garantiert. Am besten fürs Lernen ist es Training und Bolzplatz zu ergänzen.

Was sind die bisher größten Erfolge?
Unsere Herren haben mal 2.Bundesliga gespielt, unsere A-Jugend hat mal Jugendbundesliga gespielt und unsere C-Jugend war mal Niedersachsenmeister (Jg 1987). Unser Basisbereich (G-D-Jugend), hat seit der Kooperation 2000/2001 über 40 Kreismeister-Titel gewonnen (und fast 30 Vizemeisterschaften erspielt). Wir haben hier im Sportkreis nicht nur die meisten Auswahlspieler sondern sind auch eine der größten Jugend-Fußballabteilungen des Landes, was ich persönlich als besonderen Erfolg verbuche – ebenso wie die Tatsache, dass wir im Basisbereich keine Abwerbung betreiben.

Was raten sie Kindern und Jugendlichen, die mal Profi-Fußballer werden wollen?
Als Kinder immer mit Begeisterung, Vollgas und mit viel Einfallsreichtum im Verein und auf dem Bolzplatz spielen – auch mal mutig was ausprobieren. Vor allem den schwachen Fuß trainieren. Im Profibereich sind heutzutage fast alle Spieler fast beidfüssig!
Als Jugendlicher benötigt man vor allem Trainingsfleiß und Trainingsdisziplin – und falls man ein Angebot aus einem der Leistungsnachwuchszentren der Proficlubs erhält – mutig annehmen, ohne die Schule/Berufsausbildung zu vernachlässigen. Die Leistungszentren nehmen und bahalten  meines Wissens auch nur Spieler, die auch in der Schule nicht versetzungsgefährdet sind bzw. dort keine Probleme machen.

Ergänzung:
Bitte auch prüfen, wie sich der Club bei Verletzungen seiner Spieler verhält – ob auch vorbeugendes Fitness- und Gesundheitstraining ebenso wichtig sind, wie Reha-Maßnahmen. Am besten neben den Vereins-Verantwortlichen bei derzeitigen oder ehemaligen Spielern des Vereins nachfragen . Denn oft beinhaltet eine “Auswahlmentalität” auch “schnelles fallen lassen” und “sich den Nächsten Spieler suchen”…

Und zu guter letzt – da ja bald EM ist, wer wird Europameister und warum?
Deutschland, weil der DFB ein überragendes Trainerteam hat (Löw, Flick, Köpke, Fitness-Coaches, Ärzte, Spielbeobachter) und weil keine andere Mannschaft bei der EM im Offensiv-Spiel so gut funktioniert wie die deutsche Nationalmannschaft.

Die Kinder wurden wiefolgt interviewt:

Wer bist du und wie lange spielst du schon bemi RSV05?
„Leander – weiß nicht“; „Ole – weiß nicht.“

Auf welcher Position spielst du?
Leander: „auf allen“ – Ole: „Torwart“

Was macht dir am meisten Spass am Fußball im Verein?
Ole: „Tore schießen“

Wer wird Europameister und warum?
Leander: „Deutschland“; Ole: „Dortmund ist Meister geworden, weil sie gegen Bayern gewonnen haben“

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