Ein Spiel dauert 98 Minuten …

… und gegen Gr.Ellershausen inklusive hochdramatischer Schlussphase

Zumindest dauert ein Spiel meistens so lange, bis der Schiedsrichter abpfeift. Diese Erfahrung musste nun auch der SV Groß Ellershausen/Hetjershausen machen. Der Tabellenzweite aus dem Göttinger Nachbarort kam trotz zweimaliger Führung nicht über ein 2:2 (0:0) beim RSV05 hinaus.

In den ersten Minuten der Partie wirkten die Aktionen der gelb/grün/schwarzen 05er noch ein wenig fahrig und unstrukturiert, was dem Gast seine einzigen Tormöglichkeiten in Halbzeit Eins einbrachte. Zugegebenermaßen hätte hieraus mindestens die 1:0 Führung für die in rot spielenden Ellerhäuser resultieren müssen.

Nach einer zehn- bis fünfzehnminütigen Eingewöhnungsphase erspielten sich die Benzstraßenkicker allerdings ein optisches Übergewicht. Der SV Groß E. zog sich in die eigene Hälfte zurück und wollte sich auf keinen Fall von dem geduldigen Spiel locken lassen. Offenbar konnte sich Trainer Knauf noch gut an jenes 0:5 auf heimischer Anlage erinnern, bei dem sein Team letztes Jahr gnadenlos in die starken RSV-Konter lief. Knauf ordnete seiner Mannschaft also hohe taktische Disziplin an, um zunächst einmal die berühmte Null zu halten.

Die am vergangenen Sonntag bestens aufgelegten Pomper und Schillig konnten das SV- Bollwerk dennoch das ein oder andere Mal durch kluge Bälle aushebeln. Somit entstanden in der Folge beste Einschussmöglichkeiten für den RSV. Doch ohne den auf der Bank sitzenden Top-Torjäger Kevin Müller (leicht angeschlagen) fehlte die nötige Konsequenz im Abschluss. Innerhalb von zehn Minuten verpassten Wöckener (knapp über den Kasten), Pomper (kurz vor der Torlinie per Kopf geklärt), Schillig (knapp am langen Pfosten vorbei) und Lemmer (Pfostentreffer nach Eckball) das fällige 1:0 zu besorgen.

Pause

“Die zweite Halbzeit sollte vieles beinhalten was gerade den (Amateur-) Fußball auszumachen scheint: Tore, Karten, Fehlentscheidungen, Comebacks und Emotionen.”

Doch der Reihe nach

Coach Schroeder musste Max Schillig nach einer starken ersten Halbzeit auswechseln, da er einen Schlag auf den Oberschenkel bekam. Für ihn betrat nun Kevin Müller den Rasen. Nach einem angeblichen Foul von Stefan Meyer gegen Marcel Amelung gab es einen Freistoß an der Strafraumgrenze, Fehlentscheidung(!). Diese Chance lies sich der Gefoulte nicht entgehen und zirkelte den Ball gekonnt über die Mauer ins lange Eck, das 0:1 in der 47. Minute.

Offenbar ein Wirkungstreffer in das Geismaraner Herz. Denn in der Folge lief nicht mehr viel zusammen bei der Mannschaft von Olaf Schroeder. Viele Abspielfehler und lange Bälle auf die Köpfe der nur noch verteidigenden Ellershäuser beherrschten die Szenerie. Der Geismar-Trainer brachte nun die Rekonvaleszenten Torge Kaven und Helge Krusemark in die Partie. Zwei Wechsel, die sich noch auszahlen sollten.

Das Spiel wurde nun wieder strukturierter und die Holzfüße in Gelb/Schwarz übernahmen Zusehens das Heft des Handelns in die Hände (oder Füße).  Nach einigen guten Angriffen ohne etwas Zählbares konnten sich Wöckener und Vielmäder auf der linken Angriffsseite entscheidend durchkombinieren. Vielmäder zog aus spitzem Winkel ab, der SV Keeper bekam noch die Faust an den Ball. Dieser flog zu Krusemark, der schloss per Volleyschuss ab, auf der Linie gerettet. Doch Müller steht wie immer goldrichtig und trifft zum 1:1. Großer Jubel, Lust auf mehr!

Erneuter Rückstand und erneuter Ausgleich kurz vor Schluss

Leider waren die 05er wohl in Gedanken schon bei ihrem Siegtreffer. Abstimmungsprobleme in der sonst so sicheren Defensive besorgten Amir Khan die Möglichkeit zum Abschluss. Die Nummer 18 des Gastes traf den Ball satt und die Kugel schlug im Markovschen Tor ein. 1:2, 87. Minute. Grenzenloser Jubel in Rot, zu Boden sackende Spieler in Gelb. Doch es machte sich ein Gefühl breit, dass es das noch nicht gewesen sein konnte.

Der RSV warf nun alles nach vorne. Wöckener wurde von Kaven auf die Reise geschickt und der holte einen Eckball raus. Alles nach vorne, auch Tim Markov. Die Ecke kommt auf den ersten Pfosten. Pomper verlängert, Kaven lässt geschickt durch und irritiert damit alle Verteidiger. In Höhe des Fünfmeterraumes wirft sich Kapitän El Eid in den Ball, Tor…….. 2:2….., 89. Minute (siehe Foto unten). Unglaublich. Jubel. Aufatmen. Doch das Spiel ist noch nicht zu Ende!

Die Zugaben in der Nachspielzeit

Dominik Leuze legt sich die Kugel ein bisschen zu weit vor, ein Gegenspieler rennt zum Ball, Leuze springt ab…. Rot! Keine Fehlentscheidung. Es gibt nochmal Freistoß für Groß E., Meyer bekommt Gelb, Fehlentscheidung. Nicht Meyer foult den Spieler sondern Kaven war der Übeltäter. Sehr ärgerlich sind solche Entscheidungen, da es in der Kreisliga nach fünf Verwarnungen ein Spiel Sperre gibt.

Der Freistoß brachte noch eine Ecke für den Gast ein, diese wurde von Meyer abgefangen, der Ball landet bei Müller und der kann sich gegen seinen Gegenspieler durchsetzten, Abpfiff…. Kopfschütteln. Unmutsäußerungen.

Fazit

Nach dem Spiel weiß keine Mannschaft so recht, ob sie nun einen Punkt gewonnen oder zwei verloren hat. Fakt ist, dass leider der Schiedsrichter seine Linie im Laufe des Spieles verloren hat. Aus der Sicht einer Mannschaft wirkt Kritik am Schiedsrichter immer anprangernd, feige oder wie eine gesuchte Ausrede. Manchmal ist es allerdings einfach nur berechtigte Kritik.

Ein sehr nervenaufreibendes Spiel, das mit einem Punkt für beide Mannschaften endet. Für den RSV gilt es, den Abstand zu den Abstiegsplätzen nun im nächsten Spiel zu vergrößern, wenn man zu Gast in Dransfeld ist.

#NURDERRSV05

Jubel nach dem 2:2

fotografiert von Ingrid

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