WELCOME BACK Hardy!


12.000 Kilometer, vier Monate, zehn Länder. Das sind die Eckdaten der Tour d’Afrique, die am 15. Januar 2011 in Kairo gestartet wurde und am 14. Mai in Kapstadt, Südafrika zu Ende gegangen war.

Am Freitag den 27.05.2011 zum Heimspiel der Herrenmannschaft, hat sich Hardy Grüne nun offiziell von der Tour d`Afrique an der Benzstraße zurück gemeldet!

Wir sagen:


HERZLICH WILLKOMMEN

zurück!

Es ist schon eine erstaunliche Leistung die unser Hardy dort vollbracht hat und es war faszinierend in seinem “Blog”, seine täglichen Abenteuer mit zu erleben.

Nach ein paar Begrüßungsworten von der Vereinsseite aus, haben dann die 05er Hardy gefeiert und er ließ es sich nicht nehmen eine Ehrenrunde auf seinem Rennrad an der Benzstraße zu drehen.

Zitat Hardy Grüne:

“In Afrika kennen sie jetzt nicht nur den FC Bayern München, sondern auch den RSV Göttingen 05!”

Kapstadt, Hardy am Ziel!


Quelle: Göttinger Tageblatt 28.05.2011


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Die letzte Rettung
ist der Besenwagen

Die “Tour d’Afrique” – das etwas andere Radrennen

von Bürte Hoppe

Knapp 12.000 km, 95 Renn- und 23 Ruhetage: Das ist die nackte Statistik zur “Tour d’Afrique” von Kairo nach Kapstadt (15. Januar bis 14. Mai). Zehn Länder werden die Radrennfahrer dann durchquert und dabei persönliche Grenzen überschritten haben.

Mitten drin: Hardy Grüne, Fußballbuchautor aus Deutschland und seit Jahren ambitionierter Hobbyradler, wie die anderen 62 Starter auch. Der 48-jährige Göttinger zur Motivation für dieses ungewöhnliche Radrennen: “Ich habe mal einen richtigen Break in meinem Leben gebraucht.”

Außer Spesen nix gewesen

Und den bekommt er mit den vier Monaten garantiert. Ansonsten gibt es allerdings nicht viel zu holen für die Teilnehmer des Rennens. Außer einer Urkunde und einem Trikot werden sie in Kapstadt vor allem um eines reicher sein: Lebenserfahrung – davon aber mehr als genug. Und auf die Sieger der offiziellen Gesamtwertung, der schnellsten Etappe und des “EFI” (“Every Fabulous Inch”, nämlich jeden Zentimeter gefahren zu sein, von den Teilnehmern nur “Every Fucking Inch” genannt) wartet noch der Ruhm der Besten.

Statt ein Preisgeld zu bekommen, bezahlen die Sportler dafür, dass sie täglich mindestens 123 Kilometer auf dem Rad sitzen dürfen und den afrikanischen Kontinent auf Geröllpisten, Sandwegen oder schlechten Asphaltstraßen durchqueren. Zu den drei Mahlzeiten am Tag gibt es immerhin Powerriegel so viel man will. Wenigstens das Gepäck wird im Truck transportiert, ihre Zelte aber müssen sie auch nach Regentagen selbst aufbauen. Privatsphäre gibt es keine, meistens auch kein fließendes Wasser, und Toiletten sind der reine Luxus.

Nicht planbare Erfahrungen

“Man kann sich nicht vorbereiten. Man kann auf dem Rad trainieren, ins Fitness-Studio gehen, lernen, sein Rad zu flicken. Aber auf die Erlebnisse hier kann man sich weder mental noch körperlich vorbereiten”, zieht Hardy Grüne sein persönliches Fazit nach zwei Monaten im Sattel. Im tansanischen Mbeya haben die Teilnehmer drei Tage Pause, die sie nach der einsetzenden Regenzeit auch dringend nötig hatten.

“Acht Tage Off-Road, nur Schlamm und Regen. Das alleine reicht eigentlich schon. Aber wenn man sich dann nicht mal waschen kann, geschweige denn ein trockenes Kleidungsstück besitzt, das Zelt durchgeweicht ist, dann hat man seine persönlichen Grenzen schnell erreicht”, berichtet der Göttinger.

Aufs Essen ist Verlass

Organisiert wird das Rennen von einem kanadischen Veranstalter, der die Tour d’Afrique 2003 zum ersten Mal durchführte. Zahlreiche Helfer kümmern sich um den Transport des Gepäcks und der (Ersatz)-Räder sowie um die Verpflegung. Zudem gehören ein Arzt und ein Mechaniker zum Team.

“Die Organisatoren sehen sich als Hilfesteller”, sagt Grüne. “Wir müssen uns um alles selbst kümmern, können uns aber im Notfall ans Team wenden. Wenn das Rad kaputt ist, dann stellt der Veranstalter das Werkzeug, reparieren müssen es die Teilnehmer aber selbst, es sei denn, man kommt wirklich nicht weiter. Auch um die Visa musste sich jeder Teilnehmer selbst kümmern. Aber man kann sich auf die drei Mahlzeiten am Tag verlassen, die ausnahmslos grandios schmecken”, erzählt er weiter. “Und es gibt natürlich auch ein gutes Gefühl, wenn man vor Erschöpfung vom Rad fällt und dann irgendwann der Besenwagen kommt und man sich einfach ins Camp fahren lassen kann.”

Früh aufstehen, früh schlafen

Weiter geht es immer morgens um sechs Uhr – wegen der Hitze. So wird am frühen Nachmittag das Camp erreicht und die verbleibenden Stunden bis zur Nachtruhe können zum Radputzen, Essen und Erfahrungsaustausch genutzt werden. “Der Abend ist früh zu Ende, um acht schlafen alle schon”, sagt Grüne.

Die Teilnehmer der Tour d’Afrique kommen von überall her. 28 der 63 Starter sind für das eigentliche Rennen gemeldet. Jede Etappe wird gewertet, zusätzlich gibt es Einzelzeitfahren und Bergwertungen. Besonders heiß ist jeder Teilnehmer auf den Gewinn des “EFI”. Aus dieser Wertung, jeden Zentimeter der Tour geradelt zu sein, sind mittlerweile aber die Hälfte der Fahrer schon ausgeschieden. Körperliche Schwächen oder Materialschäden haben viele dazu gezwungen, eine Etappe vorzeitig zu beenden oder einen Ruhetag im Truck einzulegen.

Erinnerungen, die bleiben

Auch für Hardy Grüne hat es schon harte Tage gegeben und sein Kommentar ist jedes Mal der gleiche: “Das war der härteste Tag in meinem Leben. Wieder einmal. Das habe ich in den letzten Wochen schon so häufig gesagt. Aber ich werde es vermissen: Morgens mit der Schaufel hinters Zelt gehen, um mein Geschäft zu verrichten, dass mir der Hintern schmerzt, dreckige Klamotten anziehen, die Hitze. Freuen tu ich mich nur auf eines: das erste Fußballspiel meiner Göttingen-05er.”

Bilder by Hardy Grüne

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Wenn Ihr noch mehr über seine abenteuerliche Reise erfahren wollt, einfach den Link von Hardys Blog anklicken…………….

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