“Berlin, Berlin, wir waren in Berlin”

– Turnierbericht von Trainer Gerd Pfundheller –

Am 01. und 02. Mai folgte die F1 des RSV05 (2006er Jahrgang) der Einladung des Berliner SC zu einem großen und sehr gut besetzten Turnier nach Berlin. Mit Vorfreude und Spannung reisten wir bereits am Donnerstagabend in unser kleines Hotel Bismarck.

Nach einem gemütlichen Frühstück stieg die Spannung, da wir noch nie ein Turnier mit 24 Teams auf so hohem Niveau gespielt hatten. Es wurde auf 4 Feldern mit gewöhnungsbedürftigen Regeln gekickt: kleiner knochenharter, schwerer Ball, Abstöße nicht über die Mittellinie und recht kleine hoppelige Felder. So waren Fernschüsse fast unmöglich und Kopfweh nach Kopfbällen vorprogrammiert.

Die Begrüßung der Teams u.a. Hansa Rostock, Carl Zeiss Jena, RW Erfurt, Herta BSC, Hessen Kassel, BFC Dynamo Berlin,  St. Pauli, Hallescher FC, 1. FC Lok Leipzig, First Vienna, Union Berlin ließ bei unseren Jungs den Respekt vor diesem Teilnehmerfeld steigen.

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Die starke Vorrunde

Zunächst mussten wir gegen den 1. FC Lok Leipzig ran, der gleich robust zur Sache ging und wo wir nach 15 Minuten Spielzeit ein 1:1 erkämpfen konnten (Torschütze Noah). Der FC Ohmstede war der Außenseiter in der Gruppe und konnte mit 2:0 durch zwei sehr schöne Tore von Ole recht souverän bezwungen werden.

Spiel 3 sollte dann gegen den späteren Turniersieger Berliner SC sein. Die Berliner hatten wir im Hallenturnier in Schauenburg im Winter bereits nach herausragender Leistung 2:1 schlagen können. Auch auf dem Feld präsentierte sich der Gastgeber sehr kompakt, körperlich stark und spielerisch auf hohem Niveau. Da wir zu Beginn des Turniers noch genug Kraft und Konzentration hatten, hielten wir gut dagegen und plötzlich vollendete Moritz R. mit einem tollen Schuss über den Berliner Keeper ins lange obere Eck zum 1:0. Die Abwehr um Bjarne haute sich rein und verteidigte mit Glück den Vorsprung über die Zeit.  Der Jubel war gewaltig! Somit hatten wir nach 3 Spielen 7 Punkte und eine echte Chance die Runde der oberen 12 Mannschaften zu erreichen.
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Gegen Union Berlin kamen wir zu einem 1:1 (Tor Noah) und gegen die unangenehm ruppige Truppe aus Wien zu einem 2:2 (2 Tore Bjarne). Die F 1 des RSV ging in diesen Spielen jeweils in Führung und kassierte durch nicht ganz optimale Abstimmung der Abwehr mit den Torleuten leider noch die vermeidbaren Unentschieden.
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Ungeschlagen für die Goldgruppe qualifiziert

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Letztlich zogen wir nach 5 x 15 harten Spielminuten als 3. unserer Gruppe in die Goldgruppe ein. Wer gedacht hätte, dass wir jetzt die Füße hätten hochlegen können, sah sich getäuscht, da in der Goldgruppe am ersten Turniertag noch zwei weitere Spiele folgen sollten.

Der FC St. Pauli war unheimlich ausgeglichen und spielte wirklich schönen Fußball, dem wir auf Dauer nicht stand hielten und leider wieder durch leichte Konzentrationsmängel einen Treffer fingen. Der 2. Treffer war nicht zu verhindern, so dass es am Ende 2:0 für St. Pauli hieß.

Das letzte Spiel des ersten Turniertags sollte gegen den Bonner SC folgen, den wir über weite Strecken gut im Griff hatten, jedoch unsere vielen Chancen wieder nicht nutzen konnten. Eine Ecke brachte dann das 0:1 per Kopfball. Kurios, da dieses Tor nicht mit dem Spielball erzielt wurde. Dieser befand sich auf einem Nachbarfeld, so dass einige unserer Jungs auf diesen Ball schauten und der Schiri einfach Anpfiff. Erst reklamierten wir erfolgreich, so dass zwischzeitlich das 0:0 gewertet wurde. Die Bonner bedrängten den jungen Schiri (C-Jugendlicher) und die Spielleitung wohl so vehement, dass wir am nächsten Tag erfuhren, dass wir 1:0 verloren hatten. Somit war das Halbfinale kaum noch greifbar.

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Der zweite Turniertag

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Der Samstag startete mit dem Spiel gegen Viktoria Köln, die bis zu diesem Zeitpunkt noch kein Gegentor bekommen hatten. Die Taktik wurde defensiver und wir spielten mit Joaquin als einziger pfeilschneller Spitze. Sein Gegenspieler lief leider jeden gelungenen Pass und Konter ab, so dass wir keine Chance hatten. Unsere Abwehr warf sich in jeden Schuss, aber am Ende konnten wir zwei Treffer nicht mehr verhindern und das ungefährdete 2:0 der Kölner war die Folge.

Unser 9. Spiel  folgte gegen Bad Homburg, die wir in der Halle schon einmal mit 1:0 geschlagen hatten. Hier dominierten wir wieder die Partie und schafften leider nicht den Ball über die Linie zu drücken. Ein 0:0 mit guter Moral blieb am Ende übrig. Das letzte Gruppenspiel gegen Lok Leipzig hätten wir gewinnen müssen, um noch um Platz 9 spielen zu können was aufgrund der nachlassenden Kraft leider nicht gelang. Maarten markierte bei einem Konter einen sehr schönen Treffer.

Das Platzierungsspiel um Platz 11 und 12 sollte als Abschluss gegen den Halleschen FC zum Turnierabschluss eine spielerisch sehr gute Partie werden. Es war erstaunlich, wo die Jungs nach 165 Minuten an 2 Tagen noch Kraft und Konzentration her holen konnten. Es fehlt uns leider  – im Augenblick im Sturm – etwas die Durchschlagskraft und wir konnten die Überlegenheit nicht in Tore umsetzen, so dass es nach 15 Minuten 0:0 stand und das 9-Meterschießen folgte. Die Auswahl der Schützen wurde aufgrund der Trainingseindrücke und -erfahrungen kurzerhand bestimmt und es durften Jascha, Maarten und Finn an den Punkt. Alle drei verwandelten bombensicher und Joaquin konnte zusätzlich einen 9 Meter parieren, so dass wir am Ende 3:1 gewannen und auch der 11 Platz gebührend gefeiert wurde.

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Abschlussbemerkungen

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Ein riesen Dank an die Eltern, die es den Jungs möglich gemacht haben ein solches Erlebnis wahrzunehmen. Zeit und Kosten haben sich gelohnt, um weiter an der Entwicklung zu arbeiten. Alle 10 Spieler des Kaders waren in Berlin und haben bewiesen, dass sie mit Spitzenmannschaften aus Deutschland schon fast mithalten können. Es gab keinerlei Vorwürfe bei Gegentreffern oder nicht gewonnenen Spielen und die Stimmung war nach zwei schweren und anstrengenden Tagen nahezu durchweg gut und freundschaftlich.

“In Gesprächen mit anderen Trainern zeigte sich, dass manche Teams 3 x die Woche trainieren und zusätzlich 1 x Lauftraining haben. Viele Mannschaften sind zu Turnieren und Leistungsvergleichen an fast jedem Wochenende unterwegs. Wenn man unseren relativ geringen Aufwand berücksichtigt, haben die 2006er Kinder des RSV noch ein großes Entwicklungspotential vor sich. “

Wir haben keine “Packungen” kassiert und mit etwas mehr Zielwasser und weniger Respekt und Erfahrung in den Zweikämpfen, hätten wir die ersten vier des Turniers noch mehr ärgern können.
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1. Platz Berliner SC (0:1 für RSV)
2. Platz Herta 03 Zehlendorf
3. Platz St. Pauli (2:0 für St. Pauli)
4. Platz Viktoria Köln (2:0 für Köln )
(unsere Ergebnisse in Klammern)

Vielen Dank an Noah, Ole, Jascha, Finn, Moritz R., Maarten, Moritz L.,
Joaquin, Erik und Bjarne für euren Einsatz und den Zusammenhalt.

Nicht zu vergessen sei die Unterstützung der Co-Trainer Tom und Alain. Dem Gastgeber an dieser Stellen ein großes Dankeschön für die gute Organisation, die tolle Auswahl der eingeladenen Teams und den weitgehend reibungslosen Ablauf. Ein sehr zu empfehlendes Turnier für die nachfolgenden Jahrgänge.

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