B2 macht Tabellenführer JSG Lenglern/Harste das Leben schwer

SPIELBERICHT VON DIETMAR SKUSA

Die Voraussetzungen für das Spiel gegen den Tabellenführer Lenglern/Harste waren denkbar ungünstig. Drei wichtige Spieler befanden sich auf Klassenfahrt und einer war familiär verhindert, so dass nur zwei Einwechselspieler zu Verfügung standen, von denen einer ( Hendrik Müller ) auch noch eine Fußverletzung hatte. Auch Bruno Kraft hatte aus dem letzten Spiel eine Verletzung davongetragen, biss die Zähne zusammen und hielt das ganze Spiel durch. Nach drei Minuten zog sich Philipp Kumme eine Knieverletzung zu, die ein Weiterspielen unmöglich machte. Zu allem Überfluss verletzte sich auch noch Dario Skusa Mitte der ersten Halbzeit, so dass er auch über weite Teile des Spiels nicht mitwirken konnte.

Was unsere Mannschaft der letzten Aufrechten und Fußkranken gegen den Tabellenführer leistete, nötigt uns Trainern den höchsten Respekt ab, zumal mit einer defensiven 4-2-3-1 Taktik erstmals ein anderes System gespielt wurde. Die spielerisch und körperlich überlegenen Lenglern/Harster kombinierten bis 30 m vor unserem Tor sehr ansehnlich, wurden dann aber von unserem gut funktionierenden Abwehrverbund meist erfolgreich attackiert, so dass sich die Harster  fast keine Chancen erarbeiten konnten.

Bereits die äußeren Mittelfeldspieler griffen beherzt an. Marvin Dettmer auf der rechten Seite machte sein bestes Saisonspiel, lief lange Wege, störte erfolgreich und erkämpfte einige Bälle gegen Gegenspieler, die gefühlt einen halben Meter größer waren als er. Obwohl Kapitän Nick Goldau die Abwehrarbeit nicht so liebt, stellte er sich ganz in den Dienst der Mannschaft, lieferte ein großes Kampfspiel und sprintete immer wieder lange Wege bis in die Sturmspitze. In der Mitte (“10er”) versuchte Simon Galenschowski das Spiel zu ordnen, für Entlastung zu sorgen und arbeitete sowohl nach vorn wie auch nach hinten glänzend. Die beiden 6er, der lädierte Bruno Kraft ( klasse sein Einsatz und seine Zweikampfstärke ) und Dario Skusa – bis zu seiner Verletzung – setzten dem Angriffsschwung der Lenglern/Harster körperlich rustikal einiges entgegen und bremsten so viele Angriffsversuche des Gegners aus, so dass sie der Abwehrkette die Arbeit erleichterten.

Die Innerverteidiger Björn Müller und Jonas Dickmanns warfen sich zweikampfstark in die Angriffe des Gegners und dürften einige blaue Flecken davongetragen haben. Jonas mit seiner Kraft und Dynamik und Björn, der feuerwehrmäßig viele Lücken stopfte und  mit seinem guten Timing im Zweikampf, ergänzten sich gut in der Innerverteidigung. Fionn Böttger und Jonas Dannenberg, auf ungewohnter Position, ließen durch starken Einsatz und durch Annehmen des körperbetonten Spiels des Gegners als Außenverteidiger wenig zu. Und was bei aller guten Abwehrarbeit doch noch durchkam, regelte Torwart Moritz Bracher mit guten Reaktionen und neu gewonnenem Selbstbewusstsein

Marcel Meschke hing  vorne als Stoßstürmer etwas in der Luft, sah sich auch zumeist zwei bist drei kräftigen Abwehrspielern gegenüber, die wie seine persönlichen Bodyguards wirkten. Dennoch konnte er sich gelegentlich durchsetzen und half auch defensiv aus, wenn Not am Mann war. Der fußkranke Hendrik, der eigentlich  geschont werden sollte, machte seine Sache ebenfalls gut.

Dem 1:0 der Lenglern/Harster ging eine der wenigen Unachtsamkeiten der Abwehr voraus. Der 2:0-Pausenstand folgte einem mehr als zweifelhaften Elfmeter. Als kurz nach der Pause Lenglern/Harste nach einem schönen Spielzug auf 3:0 erhöhte, resignierte unsere Mannschaft keineswegs, sondern kam durch Nick Goldau ( nach einem seiner vielen, wie er sagt, „300-Meter-Sprints“) zum 3:1. Vorher hatte Marvin Dettmar zunächst geschickt einen Gegner getunnelt, sich bis zur Grundlinie durchgesetzt und präzise vor das Tor geflankt.

Beim 4:1 war der Ball „irgendwie“ in unserem Tor. Doch auch das brach die Moral nicht und durch Simon Galenschowskis überlegtem Schuss und Nick Goldaus feiner Vorarbeit kamen wir noch einmal auf 4:2 heran, hatten anschließend Glück bei einem Lattentreffer der Lenglern/Harster aber witterten plötzlich Morgenluft. Plötzlich verlagerte sich das Spiel mehr in die Hälfte der Harster, der Gegner verlor etwas seine Linie und gewann dafür zunehmend an Nervosität. Leider fehlte in dieser Phase verständlicher Weise die Kraft.

Den verletzten Dario Skusa hielt es nicht mehr abseits des Spielfeldes, er packte seinen Fuß samt inzwischen blau geschwollenen großen Zehs wieder in den Fußballschuh und humpelte für den vom Platz humpelnden Hendrik Müller aufs Feld. Fast hätte Dario noch erfolgreich auf Marcel Meschke durchgesteckt und Marcel wäre frei durch zum 4:3 gewesen. Leider kam ein Harster mit der Fußspitze noch an den Ball ( eine Schuhnummer kleiner und es wäre noch mal sehr spannend geworden).

So endete das Spiel letztendlich verdientermaßen 4:2 für Lenglern/Harste und wir haben die Erfahrung gemacht, dass wir auch gegen körperlich und spielerisch stärkere Gegner mit der gezeigten Einstellung, der Kampfbereitschaft, dem sich gegenseitig Unterstützen und der notwendigen taktischen Disziplin mit den favorisierten Teams als jüngerer Jahrgang mithalten können.

“Und… manchmal gibt es nach einer ehrenvollen Niederlage mehr Lob als nach einem graupeligen Sieg.”


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