Sparkassen-Fußball-Cup 2012

Abenteuer unter’m Regenbogen: Organisation mit Licht und Schatten – beide RSV05-Teams eine Runde weiter

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Am Freitag 30.04. war es wieder einmal soweit: Der Sparkassen-Fußball-Cup 2011/12 startete seine Vorrunde im Sportkreis Göttingen. Einerseits dient der landesweit ausgerichtete Wettbewerb seit zehn Jahren der Sichtung für den DFB-Stützpunkt (Talente, die aus dem älteren Jahrgang der E- in die D-Jugend wechseln)  andererseits ist es eine Pflichtveranstaltung des NFV, in der am Ende die “beste E-Jugend aus Niedersachsen” gekürt wird.

Es wird seit zehn Jahren als eines der größten Jugendturniere Europas postuliert – den Sieger erwartet ein Trainingslager mit Profis in Barsinghausen – die Zwischenrundensieger erwarten riesigige Pokale und ein tolles Endrundenturnier im August-Wenzel Stadion in Barsinghausen. Mit anderen Worten Eventkultur wird verknüpft mit der inviduellen Einschätzung aller über ca. 10.000 teilnehmenden Kinder.

Bei den E-Jugendlichen steht der Sparkassen-Cup zumindest im vorhinein “hoch im Kurs”. Eine erste Ernüchterung vor Ort tut ihrer allgemeinen Spielfreude keinen Abbruch, dafür spielen sie alle viel zu gerne Fußball – unter Jugendtrainern wird das Event eher kritisch betrachtet. Dass es in der Praxis nicht leicht ist, allem angemessen und kindgerecht zu entsprechen, liegt auf der Hand. SIEHE zu dieser Problematik auch unsere KONSTRUKTIVE TURNIER-KRITIK aus 2008, einfach anklicken: Es wurde in Holtensen wieder deutlich:

(1) Nur Stangentore – keine Netztore (Wäre schön, wenn das Event im Sportpark Jahnstadion in angemessenem Rahmen stattfinden dürfte. Hier sind zehn 5m-Tore vor Ort). Da wurde von dem ein oder anderen Sichter, die die Ergebnisse notieren, das ein oder andere Tor nicht wahrgenommen (z.B. Ellershausen-Rhumspringe) und dann im nachhinein aber einvernehmlich korrigiert – zumal ja das Torverhältnis lt. Auschreibung über Weiterkommen oder Ausscheiden mitentscheidet.

(2) Keine Schiedsrichter – die Kinder, die sich größtenteils fremd gegenüber standen, sollten alles (in zentral an- und abgepfiffenen) 10min-Spielen selber regeln/ausdiskutieren, obwohl dafür keine Zeit vorgesehen ist… weil ja zentral abgepfiffen wird.  Das geht Dank der Fairness vieler Spieler in vielen Spielen größtenteils ganz gut – aber bei weitem nicht in allen Partien. Es gibt immer wieder turnierentscheidende Momente, wo es dann richtig ungerecht/unfair zur Sache geht, so geschehen z.B. in Gruppe 2: Ellershausen (für Dransfeld eingesprungen)  brauchte einen hohen Sieg gegen die bis dahin punktlosen Adelebser. Beim Stand von 1:1 machte sich ein Gr-Ellershäuser Spieler auf den Weg (vielleicht) zum 2:1, wurde von einem Adelebser heftig gefoult und rief völlig zurecht “Foul”. Der Sichter hielt sich raus, ein KJA-Funktionäre rief laut “das müssen die selber regeln” Taten sie auch: der Adelebser Spieler ließ sich von den Foul-Reklamationen nicht beirren, schnappte sich den Ball und konterte zum überraschenden 2:1 (während zwei Ellershäuser nicht eingriffen, weil sie einen Freistoß erwarteten) – zwei andere Ellershäuser machten Anstoss und somit war Ellershausen ausgeschieden.

(2) Zentrales An- und Abpfeiffen der Spiele wird zwar dem Gesamtablauf scheinbar gerechter, nicht aber dem konkreten Spielgeschehen einer Partie, in der es immer mal längere Unterbrechungen aus den unterschiedlichsten Gründen geben kann – fehlende Spielzeit, die dann nicht nachgeholt werden kann und dem Gesamtablauf auch keinen Abbruch leisten würde (siehe bei unserem Jutu 4you, wo die zeitgleichen Parallel-Turniere trotz unabhängiger, individueller Schiedsrichter-Leitung nahezu zeitgleich enden)

(3) Sichtungszeit pro 10-Min-Spiel-Umfang (= ca. 6-7 min effektive Spielzeit in nur vier Spielen), da der Ball natürlich oft aus dem Tor- oder Seitenaus geholt werden muss (ebenso bei den Toren). In einer Sechser-Mannschaft mit 2-3 Auswechselspielern hat jeder Spieler nicht viel Zeit zu zeigen “was er alles kann”. Allerdings wird diese Problematik vom geschulten Sichtungsblick der erfahrenen Stützpunktrainer (zumindest in Göttingen) aufgefangen – zumal die Sichter die 5 Spielfelder in Rotation tauschten, was die Sichtung natürlich objektivierte. So ist davon auszugehen, dass die Sichter auch wirklich die stärksten Spieler für ihren 30 Spieler starken “Zwischenkader” gefunden haben, aus dem dann die 15 Stützpunktspieler, Jahrgang 2001 hervor gehen werden – zumal Kreisauswahltrainer Manfred Heyde eine recht verlässliche saisonumspannende Vorsichtung geleistet hat.

(4) Problematischer ist der riesige Eventcharakter einer eigentlich als Sichtung dienenden Veranstaltung: Tolle Preise und schwache Turnier-Organistaion widersprechen sich etwas – Landesweit (s.o. Stangentore und ohne Schiedsrichter) . Schaftt es ein Team ins Landesfinale nach Barsinghausen (also unter die besten 16 E-Jugendmannschaften Niedersachsens) erwartet die Regionsmeister ein Organistaions-Luxus “pur”: Stadionrasen, Tribüne, verständliche Beschallung, geprüfte und erfahrene Schiedsrichter, Verköstigung incl. Essensbons pro Spieler, Fahrtkostenzuschüsse für alle teilnehmenden Teams u.a.

(5) Apropos Finanzen/Schiedsrichter: lt. Ausschreibung (bitte einfach anklicken) erhielt der KJA pro angetretener Mannschaft 18,- Euro, einen Derbystar-Ball und Sitzungsgeld für alle vorbereitenden Zusammmentreffen. Passend zum Nachwuchs-Förderprogramm hätten sich hier ca.6-7 Jung-Schiedsrichter ein schönes Taschengeld verdienen und Schri-Erfahrung in guter Atmosphäre sammeln können – und zugleich ihrerseits zu einer sportlich fairen Veranstaltung beigetragen (wie es ja auch in der Endrunde in Barsinghausen praktiziert wird).

Konstruktive Rückmeldungen/Korrekturen zum Artikel werden unter tarant@gmx gerne entgegengenommen

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Zum Vorrunden-Abschneiden der beiden RSV05-Teams

Zwar verpflichtend mit einer E-Jgd teilzunehmen – aber nicht zugelassen mit zwei Teams an den Start zu gehen. So hat der RSV05 wie in den letzten Jahren eine Freizeit-Mannschaft (s. Fotos) angemeldet, um über diesen Weg seinen vielen Talenten die niveauangemessene Teilnahme am beliebten Wettbewerb zu ermöglichen. Der SC Hainberg wandte diesen “Meldetrick” ebenfalls an.  Auch in diesem Jahr konnten sich beide RSV05-Teams für das Regio-Turnier in Bilshausen qualifizieren. Spieler aus beiden Teams sind zumindest ins erweiterte Sichtungsfeld gerückt.

Hier die Übersicht der Vorrunden-Gruppen des Sportkreises Göttingen zum anklicken

Auch ein wolkenbruchärtige Regenfälle  konnte das “Team Geismar” nicht aufhalten. Ungeschlagen mit 10 Punkten und 9:0-Toren konnte sich die Mannschaft um Frank Wahle für das Regio-Turnier in Bilshausen qualifizieren

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